Vorsicht, Kunde: Hier wird abgezockt
470 Euro für eine Plastiktaste bei Dell
[1]Hannover, 25. Januar 2002 - Für das Ersetzen einer
einfachen Plastiktaste an einem Notebook verlangt der
PC-Weltmarktführer Dell mehr als 470 Euro, berichtet
das Computermagazin c't [2] in seiner aktuellen Ausgabe 3/02.
Notebooks bestehen großenteils aus Spezialteilen,
sodass man bei einem Defekt auf die Hilfe des Herstellers
angewiesen ist. Diese Zwangslage nutze der weltgrößte
Computerhersteller nach Ablauf der Garantiezeit
kompromisslos aus, warnt c't.
Dell weigert sich grundsätzlich, Ersatzteile zu
verkaufen und stellt auch für die kleinste Reparatur
einen Pauschalpreis von 407 Euro plus Mehrwertsteuer
in Rechnung. So kostet der Ersatz einer abgebrochenen
Tastenkappe genauso viel wie der des kostbaren LC-Displays.
Vor dem Kauf erfahren die Kunden davon nichts.
Im zweiten Fall, über den das c't-Magazin in seiner
neuen Rubrik "Vorsicht, Kunde" berichtet, ging es um
eine abgebrochene Schraube. Auch diesem Notebook-Besitzer
bot Dell zunächst die völlig überteuerte Reparatur an,
erklärte sich aber auf massiven Protest hin immerhin
bereit, einen Satz Kleinteile für 143,16 Euro incl.
51,13 Euro Versandkosten zu liefern - zum Selbsteinbau.
Der c't-Leser verzichtete dankend und reparierte sein
Notebook selbst: mit zwei Schräubchen aus dem Eisenwarenladen
für zwölf Cent.
"Die Weigerung, Ersatzteile zu einem angemessenen Preis
zur Verfügung zu stellen, ist rechtlich fragwürdig", so
c't-Redakteur Georg Schnurer. "Aber ungeachtet der
juristischen Bewertung führt eine Reparaturpauschale in
der von Dell praktizierten Form zu Ungerechtigkeiten."
In der neuen Rubrik "Vorsicht Kunde" will c't regelmäßig
über Entgleisungen und dubiose Geschäftspraktiken berichten.
Damit erfahren die Kunden bereits vor dem Kauf, was sie
bei dem jeweiligen Unternehmen erwarten oder gar befürchten
müssen. (gs)
Kommentar:
es geht auch anders, Kebeband, Tesafilm, Leim, Hammer, Nägel, Schrauben.
Nein nun im ernst, wer einen Defekt am Leptop hat ist meist verarscht.
(ak)
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