Bei verschiedenen Messungen von G, deren
Fehler in der Größenordnung eines Zehntausendstels
angenommen wurde (dies ist durchaus relativ ungenau für
die Messung einer Naturkonstanten), zeigten sich Abweichungen,
die ungefähr um einen Faktor 10 über der zu erwartenden
Messungenauigkeit lagen. Die französischen Wissenschaftler
Jean-Paul Mbelek und Marc Lachieze-Ray meinen nun, eine
Erklärung für diese Diskrepanzen gefunden zu haben,
wie die Fachzeitschrift New Scientist berichtet.
Ihnen zufolge sollte es zu einer Wechselwirkung
zwischen elektromagnetischen und Gravitations-Feldern kommen.
Eine Folgerung, die die französischen Wissenschaftler
aus Theorien, welche die Vereinheitlichung aller bekannten
Wechselwirkungen anstreben, wie zum Beispiel die String-Theorie,
gewonnen haben. Eine wechselseitige Beeinflussung von Schwerkraft
und Magnetismus würde dann wiederum in unterschiedlichen
Werten für G an verschiedenen Orten der Erde resultieren,
da das Erdmagnetfeld nicht örtlich konstant ist.
In Kreisen der Wissenschaft ist die Arbeit
der beiden Wissenschaftler kontrovers aufgenommen worden.
So konnte bislang weder die Existenz von Extra-Dimensionen
noch eine Wechselwirkung zwischen Gravitation und Elektromagnetismus
experimentell bestätigt werden, und ein Großteil
der Physiker nimmt an, dass es sich bei den Abweichungen
der verschiedenen Messungen von G lediglich um Messfehler
handelt.
Clifford Will von der Universität
St. Louis glaubt, dass in fünf Jahren aufgrund verbesserter
Messverfahren keine derartige Abweichung mehr festzustellen
sein werden - im Gegensatz zu dem französischen Team,
welches annimmt, dass mit verbesserten Messmethoden die
Abweichungen nur noch deutlicher zutage treten werden.